מאת Anna-Karina Hauer
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25 באוגוסט 2021
Hallo! Schön, dass du meinen Podcast anhörst. Ich bin Änni Hau, Deutschlands einzige Beziehungsarchitektin. Und wenn du willst, bin ich auch deine. In dem heutigen Podcast geht es darum, ein bisschen mehr Mensch zu sein. Wie fühlt es sich denn für dich an, einfach mal Mensch zu sein? Mit all deinen Fehlern, all deinen Sorgen, all den negativen Aspekten, die dich so umtreiben. Sorgen, Trauer, negative Gedanken, nicht perfekt zu sein, gerade nicht leistungsfähig zu sein. All das sind Aspekte, die zum Menschsein dazugehören. Leider sind das auch Aspekte über die ungerne gesprochen wird und die teilweise auch einfach negiert werden, die teilweise einfach ausgeklammert werden. Allerdings gehören sie einfach zum Menschsein dazu. Und weißt du was auch zum Menschsein dazu gehört? Die narzisstische Kränkung. Wer das Wort Narzissmus das erste Mal ins Spiel gebracht hat, ist nicht so ganz klar. Sigmund Freud hat unter anderem eine Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Narzissmus veröffentlicht, die von seinem Schüler Carl Gustav Jung teilweise widerlegt und kritisiert wurden. Bis heute vollzog sich der Begriff in seiner Bedeutung einigen Wandeln. Unter anderem Freud als auch andere Menschen wie ein Carl Gustav Jung zum Beispiel haben damals in meinen Worten ausgedrückt festgestellt, dass der Mensch an sich sich gekränkt fühlt, wenn er feststellt, dass er nicht die Krone der Schöpfung ist. Und soll ich dir was sagen? Wir sind nicht die Krone der Schöpfung. Schau dir an, was auf der Welt passiert. Da gibt es so ein Virus, der eine weltweite Pandemie auslöst. Dann gibt es da Brände auf der einen Seite der Welt, auf der anderen Seite gibt es viel zu viel Wasser, was auch für immense Schäden sorgt. Alles Dinge, mit denen wir Menschen klarkommen müssen, die wir nicht verursacht haben, die wir auch nicht steuern können. Und wir sollen die Krone der Schöpfung sein? Ich glaube, dass wir Menschen dazu neigen, gerne Dinge unter Kontrolle zu haben. Wir haben gerne Macht. Und das Gefühl, ohne Macht zu sein kann teilweise unerträglich sein. Im Buddhismus gibt es den Ausspruch: “Ich lasse nicht zu, dass äußere Einflüsse meinen inneren Frieden stören.“ Ich liebe diesen Satz. Er ist einer meiner Mantras. Allerdings ist er ist ziemlich schwer umzusetzen, wenn du gerade auf den Trümmern deines Hauses sitzt oder den Trümmern deiner Beziehung. Oder in sonst irgendwelchen schwierigen Umständen. Wenn du krank bist, wenn irgendwelche Dinge um dich herum passieren, die dich betreffen und die deinen inneren Frieden betreffen, und dann sollst du hergehen und sollst deinen inneren Frieden davon nicht stören lassen? Ernsthaft? Also ich verstehe jeden, der das in dem Moment gerade nicht schafft. Ich versuche es jeden Tag aufs Neue meinen inneren Frieden durch äußere Einflüsse nicht stören zu lassen. Das ist jeden Tag aufs Neue eine interessante, spannende und teilweise herausfordernde Aufgabe. Der Begriff narzisstische Persönlichkeitsstörung hat in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es gibt scheinbar auch immer mehr Möglichkeiten herauszufinden, ob jemand an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet. Du findest im Internet kleine Tests mit 10 Fragen drin. Und wenn du 3 davon mit ja beantwortest, leidest du unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung bzw. dein Partner. Ein Artikel behauptet auch, dass man an der Form der Augenbrauen erkennen kann, wer eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Erstaunlicherweise gibt es von diesen Menschen seitdem auch immer mehr. Gefühlt. Mein aktueller Kenntnisstand besagt, dass in Deutschland 0,4% von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung betroffen sind. Also ca. 320.000 Menschen. Die Wahrscheinlichkeit einen solchen Menschen in Deutschland zu treffen liegt also bei ungefähr 0,0039. Die Wahrscheinlichkeit mit einem solchen Menschen eine Beziehung zu beginnen noch weit darunter, aber wir sind ja hier nicht in der Mathestunde. Ich bin keine ausgebildete Psychologin und möchte mir auch nicht anmaßen beurteilen zu können ob jemand an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Ich möchte dich in diesem Zusammenhang dazu aufrufen, vorsichtig zu sein, selbst wenn du es mit ausgebildeten Psychologen oder Therapeuten zu tun hast die gleich nach der ersten oder zweiten Sitzung oder im schlimmsten Fall vielleicht auch noch über eine Art Ferndiagnose eine narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostizieren. Das kann nicht sein! Die menschliche Persönlichkeit ist sehr komplex. Und selbst erfahrene Therapeuten haben es manchmal schwer bestimmte „Störungen“ richtig zu „diagnostizieren“. Da spielen unter anderem die guten Manipulierfähigkeiten der Menschen eine Rolle. Auf der anderen Seite aber auch die kognitiven Verzerrungen, denen wir alle unterliegen. Und wenn ich alle sage, meine ich auch ALLE. Ich habe mich mit dem Thema narzisstische Verhaltensweisen in den letzten anderthalb Jahren vermehrt auseinandergesetzt. Und nach Rücksprache mit einem Therapeuten ist mittlerweile ziemlich sicher, dass ich relativ lange Zeit mit jemandem verbracht habe, dessen Verhaltensweisen man in die Kategorie verdeckten Narzissmus einsortieren kann. Ich musste den Kontakt zu diesem Menschen erst beenden um annähernd zu dieser Erkenntnis zu kommen, dass es sich eventuell um narzisstische Verhaltensweisen handeln könnte, gerade weil diese verdeckt waren. Für narzisstische Verhaltensweisen gibt es immer Ursachen. Ich selbst weise auch narzisstische Verhaltensweisen auf. Du auch. Jeder Mensch ist eine Mischung aus unterschiedlichen Verhaltensweisen. Wir tragen alle unsere Päckchen mit uns, und jeder ist eine besondere Mischung. Nun lese ich das in den sozialen Medien häufiger, aber auch in meinem direkten Umfeld fällt der Narzissmus-Begriff häufiger. Darüber hinaus hat aber auch das Gendern in den letzten anderthalb/2 Jahren extrem zugenommen. Es wird mehr Wert darauf gelegt, ob etwas weiblich oder männlich ist. Und wenn es männlich ist, solle man doch bitte auch eine weibliche Form dafür finden. So lange, bis man an seine Grenzen stößt. Ich habe vor kurzem im Internet einen Artikel gelesen, in dem ich tatsächlich das Wort Gästinnen gelesen habe. Ich traute meinen Augen nicht. Für mich ist das gerade die Spitze des Eisbergs. Was ich allerdings in den Gesprächen, die ich so mit den Menschen führe, öfter zu hören bekomme ist: typisch Mann oder typisch Frau. Oder dieser Mensch wird anderweitig in eine Schublade gesteckt. Wir alle haben ein äußerlich sichtbares Geschlecht. In uns stecken aber manchmal mehr und manchmal weniger Anteile des jeweiligen anderen Geschlechts. Unser Verhalten wird geprägt durch Genetik, durch unsere Kindheit und unser Umfeld. UND….wir prägen unser Verhalten. Du kannst jederzeit mit einem Verhalten aufhören, dass dir nicht passt oder auf irgendeine Art und Weise nicht gut tut. Und umgekehrt kannst du auch sofort mit einem Verhalten anfangen, dass besser für dich ist. Egal ob du ein Mann oder eine Frau oder irgendwas dazwischen bist. Und so, wie es gerade mit dem Narzissten ist, der sprichwörtlich wie die Sau durchs Dorf getrieben wird, wurde vor ein paar Jahren der Borderliner oder, um richtig zu gendern auch die Borderlinerin als Sau durchs Dorf getrieben. In diesem Zusammenhang und mit der Lebenserfahrung, die mich bis jetzt hierher gebracht hat, frage ich mich: Was ist denn aus den ganzen MENSCHEN geworden? Klar kannst du hergehen und jemanden als Narzissten bezeichnen, natürlich kannst du auch hergehen und kannst jemanden als Vollidioten bezeichnen. Oder als Borderliner:in, Psychopath:in, Soziopath:in, Grasdackel:in, Depp:in, Simbel:in, Pappnase:in, Honk:in, Spast:in oder als sonst irgendwas. Die Frage, die sich dann immer nur stellt, ist: Was bringt dir das denn? Ich habe in relativ kurzer Zeit 3 Gespräche mit Frauen gehabt, die sich als Opfer von Narzissten bezeichnet haben. Wenn diese Frauen, also die Opfer der Narzissten sind, dann sind die Narzissten die Täter. Wer sich ein bisschen tiefgehender mit dem heutigen Narzissmus-Begriff beschäftigt hat, wird wissen, dass narzisstisches Verhalten aus einer inneren Not heraus passiert. So wie die meisten Abwehrverhalten aus einer inneren Not heraus passieren. Wenn ich mein Selbstbewusstsein größer darstelle als es ist möchte ich damit eigentlich ein zu kleines Selbstbewusstsein, ein zu kleines Selbstwertgefühl kompensieren. Sich als Opfer von XYZ zu bezeichnen ist eine beliebte Verhaltensweise um die eigene Verantwortung von sich weg zu schieben. Ich konnte das ja nicht tun, weil ich Opfer von XYZ war. Ich armes Opfer und der schreckliche böse Täter. Spätestens wenn du merkst, dass das Verhalten eines Menschen dir auf Dauer nicht gut tut, dir vielleicht sogar schadet oder dich krank macht, darfst du für dich selbst Verantwortung übernehmen und diese Beziehung verlassen. Menschen verletzen einander manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Und in manchen Situationen braucht es den Schmerz, damit sich etwas verändert. Manchmal muss dein Schmerz unerträglich sein, dass du die Entscheidung triffst: Ich trenne mich von dieser Person, weil ich diese Kränkungen und diese Verletzungen nicht mehr weiter aushalten kann. Und dann ist das vollkommen legitim. Niemand muss sich jahrelang kränken und verletzen lassen. Je nach Situation kann es allerdings angebracht sein, dem Gegenüber vorab erstmal zu erklären, dass es dich mit seinem Verhalten verletzt oder kränkt. Manchmal sind die Menschen sich dessen nämlich gar nicht bewusst. Der eine Mensch ist leichter und der andere Mensch ist schwerer verletz- oder kränkbar. Hier gilt es immer abzuwägen. Aber nur, weil jemand sich dir gegenüber kränkend verhält muss er nicht zwingend an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden. Es kann auch umgekehrt sein. Es kann auch sein, dass du dich in deinem persönlichen Narzissmus gekränkt fühlst. Das sind allerdings immer wieder Einzelfallbetrachtung. Das, was du auf jeden Fall tun darfst, ist wenn dich jemand dauerhaft immer wiederkehrend verletzt oder kränkt. Du darfst ihm oder ihr das einfach mal sagen. Und wenn er oder sie dieses Verhalten weiter führt? Darfst du Konsequenzen androhen? Und dann darfst du diese Konsequenzen auch durchziehen. Ich erlebe das gerade in Gesprächen mit Frauen sehr häufig, dass diese Frauen sagen, dass sie irgendwelche Dinge nicht dürfen. Hier sind wir natürlich auch wieder sehr viel durch unsere jeweiligen Kindheiten geprägt und Mädchen wird oft beigebracht, dass sie brav sein sollen und dass sie nicht zickig sein sollen und nicht widerspenstig. Du darfst dich wehren, wenn dir irgendwas nicht passt. Und du darfst dich auch um dich selbst kümmern und deine eigenen Gefühle wahr und wichtig nehmen. Wenn du ein Mann bist und dich jetzt diskriminiert fühlst, weil ich diesen Passus auf Frauen zugeschnitten habe, darfst du Verantwortung für dein Handeln übernehmen und dich bei mir darüber beschweren. Und wenn du das Gefühl hast, dass du ein bisschen Beratung oder Coaching haben möchtest im Rahmen dazu ein bisschen mehr Mensch zu sein oder ein besseres Gefühl dafür zu entwickeln was du dir erlauben darfst. Dann darfst du gerne meine Telefonnummer wählen oder mir eine Nachricht schreiben und einen Termin mit mir ausmachen. Ich freue mich von dir zu hören. In diesem Sinne… Hab eine gute Zeit Beziehungsarchitektonische Grüße, Deine Änni