in dem es mal wieder um mein Lieblingsthema geht: die Liebe.
Und bevor ich es vergesse…und weil es auch zum Thema passt: ich möchte mich an dieser Stelle ganz besonders bei Michael M. Jung für den Jingle bedanken, den er mir für meinen Podcast gebastelt hat. Beim letzten Mal hab ich leider vergessen zu erwähnen, dass er aus seiner Feder stammt. Deshalb hier noch mal extra erwähnt. Vielen Dank, lieber Michael. Der Jingle ist eine Auskopplung aus einem meiner Lieblingslieder von Michaels Band Garden of Delight. Ich kenne diese Band seit mehr als 15 Jahren und liiiiiiiiiieeeeeeeeeebe deren Musik. Ich verbinde sehr viele schöne, traurige, erfolgreiche, anstrengende, lustige und einige tolle Party Momente mit der Musik von Garden of Delight.
Die Liebe spielte in unserer mittlerweile über 15 Jahre andauernden Beziehung auch hier und da eine Rolle. Ich hege liebevolle Gefühle zur Musik und es gab mal einen Menschen in meinem Leben, der liebevolle Gefühle zum „Teufelsgeiger“ Dominik hegte. Diese Liebe ist aber nie öffentlich geworden, geschweige denn erwidert worden.
Das ist das Schöne an der Liebe. Sie muss nicht erwidert werden. Ich liebe die Songs von Garden of Delight. Okay, nicht alle, aber viele. Die Songs lieben mich aber vielleicht nicht zurück. Es sind Songs. Es ist eine phantastische, romantische Liebe.
Aber bevor ich zu sehr in die Romantik abdrifte, die eher nicht so mein Fall ist, bleiben wir doch lieber in der Realität.
Wenn du deinen Partner/deine Partnerin erlebst, spürst du seine/ihre Liebe? Wir gehen sehr oft her und sagen „Ich liebe dies“ oder „ich liebe das“. So wie ich die Songs von Garden of Delight liebe. Deshalb höre ich sie öfters. Aber nicht zu oft. Denn dann nutzt sich diese „Liebe“ ab. Es sind kleine, besondere Highlights für mich. Ich freue mich auf ein Konzert, was ich demnächst besuchen werde und hoffe, dass es auch stattfinden wird. Absichtlich höre ich im Moment weniger Musik von Garden of Delight um mir die Vorfreude auf das, was kommt nicht zu vermiesen.
Vorfreude ist so ein schönes Gefühl. Eine positive Erwartungshaltung in unseren Köpfen. Wir kennen etwas, wissen, dass es uns gut tut und freuen uns darauf. Allein diese Freude erzeugt schon positive Gefühle.
So ähnlich ist es auch, wenn wir verliebt sind. Unser Gehirn ist im Ausnahmezustand, weil wir ganz viele positive Gefühle mit einer Person verknüpfen. Verliebtsein ist schön. Aber auch anstrengend. Und es ist gut, dass unser Gehirn diesen Ausnahmezustand irgendwann runter reguliert. Wenn wir mit der Realität konfrontiert werden. Wenn wir feststellen:“ Oh! Der Typ (oder die Schnecke) ist doch nur ein Mensch.“ Wir holen ihn dann langsam (oder manchmal auch schneller) von dem Sockel herunter, auf den wir ihn (oder sie) gehoben haben. Manche meiner Kolleg:innen behaupten, dass dann die „Beziehungsarbeit“ beginne. „Beziehungsarbeit“ klingt aber anstrengend…und nach wenig Spaß.
Aktuell befinde ich mich in einer Beziehung, in der ich sehr viel Spaß habe und mein „Ich liebe dich“ mit „Ich weiß“ beantwortet wird. Und das ist schön. Mein Partner spürt meine Liebe. Ich muss sie ihm nicht durch ständiges „Ich liebe dich“ sagen beweisen.
Umgekehrt ist es genauso. Ich spüre seine Liebe. Wir haben mittlerweile ein wunderbares Ritual. Wenn ich nachts aus dem Bett aufstehe, weil ich z.B. auf Toilette gehe, und komme zurück und er ist wach, dann hält er mir die Bettdecke hoch, so dass ich wieder sanft ins Bett fallen kann. Und meistens deckt er mich dann auch noch liebevoll zu. Auch das liebe ich.
Gestern erst habe ich ihm gesagt, dass ich das als „Geste der Liebe“ verstehe. Er meinte, dass das so ähnlich sei, wie mir in den Mantel zu helfen. Man gibt dem anderen das Gefühl, dass man möchte, dass es ihm (oder ihr) gut geht.
Bei einem anderen Paar, das ich kenne, legt er ihr jeden Samstag eine Rose aufs Kopfkissen. Das wäre mir persönlich zu kitschig, aber ihr gefällt es.
In jeder Beziehung braucht es immer wieder kleine Erinnerungen daran, dass man sich liebt. Die Rose auf dem Kopfkissen, das Zettelchen in der Brotdose, die Bettdecke, die zurecht gerückt wird, das Frühstück, was der eine liebevoll für den anderen herrichtet oder der Kaffee am Morgen.
Ich habe auf unterschiedlichen Kanälen gerade eine Umfrage gestartet, wie sich denn die Paare in meinem Umfeld so ihre Liebe zeigen. Der amerikanische Paar- und Beziehungsberater Gary Chapman hat mal die 5 Sprachen der Liebe entwickelt:
1. Lob und Anerkennung
2. Zweisamkeit
3. Geschenke, die von Herzen kommen
4. Hilfsbereitschaft
5. Zärtlichkeit
Diese 5 Punkte weichen natürlich alle vom gesprochenen Wort ab. In meiner Umfrage antworteten allerdings die meisten, dass sie ihrem Partner/ihrer Partnerin sagen, dass sie ihn/sie lieben.
Ich war mal in einer Beziehung, in der „Ich liebe dich“ oder „Lieb dich“ irgendwann inflationär wie tschüß oder mach’s gut verwendet wurde. Von gegenseitiger Liebe war da am Ende aber leider gar nichts mehr zu spüren.
Wie ist es denn bei dir? Wenn dein Partner/deine Partnerin dir sagt, dass er/sie dich liebt, spürst du dann diese Liebe auch?
Chapman erklärt in seinem Buch, dass jede:r von uns mit einer anderen Sprache der Liebe aufwächst. Wenn wir dann im Erwachsenenalter auf einen anderen Menschen treffen, der mit einer anderen Sprache aufgewachsen ist, kommt es zu Missverständnissen. Manchmal hilft es, sich einen Beziehungscoach als Art Übersetzer dazu zu holen, der die unterschiedlichen Sprachen übersetzt.
An zweiter Stelle meiner Umfrage steht übrigens Sex/Zärtlichkeit. Zu wie vielen Missverständnissen in dem Bereich zwischen Menschen kommen kann brauche ich an dieser Stelle wohl nicht zu erwähnen, oder? Ich glaube, dazu mache ich noch mal einen extra Podcast. ;-)
Ich habe eine Kollegin, die seit 25 Jahren mehr oder weniger den gleichen Job macht. Sie macht diesen Job auch nach 25 Jahren immer noch voller Liebe und Hingabe. Lob und Anerkennung ist für sie oft die Sprache der Liebe in diesem Job. Ich bewundere sie dafür, dass sie sich diese Liebe und Leidenschaft nach so langer Zeit immer noch aufrechterhalten konnte. Und es war in den 25 Jahren bestimmt nicht immer alles leicht.
Wie sieht’s denn bei dir aus? In welcher Sprache der Liebe sprichst du mit deinem Partner? Oder seid ihr sprachlos geworden? Sprecht ihr vielleicht sogar gewalttätig miteinander?
In meinen früheren Podcasts hab ich mich schon mal ausführlich zu Marshall Rosenberg und der gewaltfreien Kommunikation geäußert. Er erklärt, wie man friedvoll, liebevoll – in seiner Sprache gewaltfrei - miteinander sprechen kann im Gegensatz zu gewalttätig. In einigen Gesprächen, die ich in der letzten Zeit geführt habe, kam die gewaltfreie Kommunikation immer mal wieder zum Tragen, gerade weil sie nicht da war.
Wenn du das Gefühl hast, du könntest einen Übersetzer für die Sprachen der Liebe in deiner Beziehung gebrauchen oder wenn du mehr zu Marshall Rosenberg und der gewaltfreien Kommunikation lernen willst, freue ich mich, wenn du dich bei mir meldest. Die Kontaktdaten findest du hier auf der
Seite.
Ich danke dir fürs Zuhören und wünsche dir einen friedvollen, liebevollen und gewaltfreien Abend.
Beziehungsarchitektonische Grüße,
Deine Änni