Blog-Layout

#15 - Von Klugscheißern und Besserwissern, 32-Tage-Challenges und Angst

So, au da?

Hallo erstmal, da ich mich gerade aus privaten Gründen ein wenig mehr mit dem schwäbischen Dialekt auseinander setze, musste ich den heutigen Artikel einfach mal mit einer solchen Floskel beginnen.
Ich habe gerade gelernt, dass das eine typische schwäbische Begrüßungsfloskel ist. Absolut sinnfrei, da man ja sieht, dass der andere da ist und die Frage damit völlig überflüssig ist. Aber sei’s drum. Man möge mich korrigieren, wenn man anderer Meinung ist.

Und schon sind wir mitten im Thema der heutigen Folge: Klugscheißer vs. Besserwisser. Was ist der Unterschied zwischen Klugscheißern und Besserwissern? Die Tochter einer Freundin brachte es vor kurzem sehr treffend auf den Punkt: “Der Besserwisser meint immer alles besser zu wissen und der Klugscheißer weiß es wirklich besser.“
Tja, nun bin ich sowohl von der einen als auch von der anderen Sorte Mensch umgeben. Allerdings entlarve ich den Besserwisser immer relativ schnell. Und zwar schlicht und ergreifend dadurch, dass ich in vielen Themen selbst recht gut (aus)gebildet bin, d.h. ich mache schon mal eher einen auf Klugscheißer. Das blöde an der Sache ist nur, wenn der Besserwisser merkt, dass er es mit einem Klugscheißer zu tun hat.

Ich habe vor Jahren dazu schon mal einen Artikel verfasst. Hier noch mal ein kleiner Auszug daraus: Was mich bei der meisten Berichterstattung im Fernsehen mittlerweile am allermeisten nervt, ist die Aussage:“Experten haben herausgefunden,…..“ „Studien haben belegt, dass….“ Denn ich frage mich dann immer: Welche Experten? Welches Fachgebiet? Welche Uni? Welche Studien? Wie viele Personen wurden getestet/befragt?

Ich höre gerade das Hörbuch eines Menschen, den ich glaube ich ab sofort zu meinen Lieblings-Klugscheißern zählen werde: Daniel Kahneman. Das Hörbuch heißt „Schnelles Denken, langsames Denken“. Ich bin bisher noch nicht besonders weit gekommen, aber es gefällt mir jetzt schon. UND…ich hatte auch schon gleich was zu kritisieren: Er behauptet nämlich relativ zu Anfang, dass wir alle mit einer Spinnenphobie zur Welt kommen. Das möchte ich gleich bestreiten. Allerdings ist mir gerade noch eingefallen, dass ich das mal in einer Ausgabe der Zeitschrift „Psychologie heute“ gelesen hatte, ich aber weder das Erscheinungsjahr, noch die entsprechende Studie dazu parat habe. Nichtsdestotrotz würde ich diese bestimmt finden, wenn ich es ernsthaft darauf anlegen würde.
In dieser Studie ging es damals darum, ob Mütter ihren Kindern die Spinnenphobie übertragen, wenn sie selbst Angst vor Spinnen haben.

Für mich ist die Spinnenphobie ein gutes Beispiel für irrational, also emotional vs. rational. Die Angst vor Spinnen ist in Deutschland so unsinnig wie in vielen anderen europäischen Ländern auch. Es gibt in Deutschland keine Spinnenart, die uns gesundheitlich wirklich gefährlich werden kann. D.h. dieser Schutzmechanismus – und Angst ist nichts anderes als ein Schutzmechanismus – ist an dieser Stelle vollkommen übersteuert und fehl am Platz.
Aber so ist es ja mit allen Phobien. Eine Phobie ist eine krankhaft übersteigerte Angst. Eine emotionale Angst. Okay, es gibt keine rationale Angst, schon klar, aber Angst ist dann sinnvoll, wenn sie uns vor einer Gefahr schützt.
Und es gibt eine Menge Phobien. Jede hat unterschiedliche Ausprägungen und Auswirkungen. Aber sie haben alle eines gemeinsam: rational betrachtet sind sie absolut sinnlos.

Tja, und so sind auch Gespräche mit Besserwissern aus meiner Sicht: absolut sinnlos. Hier hilft nur Ablenkung. Denn, je nachdem wie der Besserwisser gestrickt ist, will er dich von seiner Meinung überzeugen. Teilweise mit echt interessanten Methoden, wie ich bereits von einigen Menschen lernen durfte.

Ach, zum Thema fällt mir gerade auch noch etwas aus der aktuellen Praxis ein: Ich bekam einmal die Aussage: “Aber XY hat das gesagt.“ Woraufhin die Person von mir zur Antwort bekam: “Aber nur weil XY das gesagt hat, muss es nicht richtig sein.“ Ersetze gerne XY mit der Person deiner Wahl. In dem genannten Fall war es der Geschäftsführer einer Firma. Aber es könnte auch jeder andere Mensch gewesen sein, dem man eine gewisse Kompetenz zuschreibt. Aber nur weil jemand eine Sache gut kann, heißt das nicht, dass er oder sie in allem Recht hat.

Ich schreibe gerade Kahneman z.B. eine gewissen Kompetenz zu, weil er lange für dieses Buch geforscht und recherchiert hat, und viele Dinge für mich logisch und nachvollziehbar klingen und ich freue mich darauf, es bis zum Ende zu hören und es dann wahrscheinlich noch einmal anzuhören, weil der Lerneffekt bei Hörbüchern meiner Erfahrung nach nicht so hoch ist wie der aus geschriebenen Büchern. Nichtsdestotrotz nehme ich nicht alles, was er sagt als gegeben hin. Aber das darf gerne jeder für sich selbst tun. Wir leben ja in einem Land mit Meinungsfreiheit. Und mir geht gerade Emanuel Kants „Sapere aude“ durch den Kopf. Frei übersetzt: habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

Und wenn der Unterstützung braucht, darf man gerne weitere Quellen zu Rate ziehen: das Internet bietet ja einen Haufen Möglichkeiten sich Wissen anzueignen.

Darüber hinaus bringt aber Wissen alleine nichts. Man muss es auch anwenden können. Und in diesem Zusammenhang möchte ich stolz berichten, dass ich heute eine meiner 32-Tage-Challenges erfolgreich absolviert habe. Mir wurde vor ca. 32 Tagen (okay es waren ein paar mehr, ich habe mal ein paar Tage ausfallen lassen müssen) erklärt wie man etwas macht. Dann habe ich angefangen es zu tun und bin heute – 32 Tage später – mit dem Ergebnis zufrieden.

Ich werde es zwar weiterhin tun, aber die Challenge ist erstmal abgeschlossen. Wie gut ich das mache, was ich da tue, mag bitte gerne jemand anderes beurteilen, aber ich freue mich, dass ich es geschafft habe.

Und, ich habe heute noch etwas geschafft. Und zwar mich mal wieder mit meiner eigenen Angst auseinander zu setzen. Das hab ich vor Jahren mal gelernt. Anzuerkennen, dass sie da ist und es dann trotzdem zu tun. Das, was ich da heute getan habe bleibt ein Geheimnis zwischen, ich glaube, genau drei Personen, aber es ist kein so strenges Geheimnis.

Eigentlich spielt es gar keine Rolle, was es war. Es ging nur darum, dass ich hier auf meine Intuition vertraut habe und mich trotz meiner Angst nicht habe abhalten lassen. Und am Schluss hat es sogar Spaß gemacht.
Wenn du Lust hast, dir von mir meine 32-Tages-Challenge erklären zu lassen, mit der du – mehr oder weniger – alles lernen kannst, was du willst, ruf mich gerne an: 0160 8556136.

Ansonsten wünsche ich dir noch einen angenehmen Tag und bis bald,

Deine Beziehungsarchitektin,

Anna-Karina

Share by: